Princess Miao Shan mit dem Hirschen

Kuan Yin

Wer ist Kuan Yin?

Kuan Yin, auch bekannt als Guanyin oder Quan Yin, ist eine zentrale Figur im Buddhismus und im chinesischen Daoismus. Sie ist der weibliche Bodhisattva des größten Mitgefühls, ähnlich wie Mutter Maria für ihre Barmherzigkeit, verehrt wird. Ihr Name bedeutet wörtlich „Diejenige, welche die Rufe der Leidenden auf der Welt hört“.

Hört die Rufe der Leidenden

Kuan Yin wird oft mit verschiedenen Attributen dargestellt. Sie wird oft mit einem Vase mit reinem Wasser assoziiert, das Symbol für Reinheit und Reinigung. In einigen Darstellungen wird sie mit tausend Armen und Augen dargestellt, was ihre Fähigkeit symbolisiert, alle Leiden der Welt wahrzunehmen und den Leidenden zu helfen.

Weltweite Verehrung von Kuan Yin

Die Verehrung von Kuan Yin hat sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Teilen Ostasiens ausgebreitet und ist besonders in China, Taiwan, Vietnam und anderen buddhistisch geprägten Regionen weit verbreitet. Sie wird von Vielen oft um Unterstützung und Schutz in schwierigen Zeiten gebeten und verehrt als Symbol der Liebe und des Mitgefühls, das allen Lebewesen gleichermaßen gilt.

Kuan Yin mit 1000 Armen 500x800

Die Verehrung von Kuan Yin hat verschiedene Gründe, die sich aus den Lehren des Buddhismus und des chinesischen Daoismus sowie aus kulturellen Traditionen ergeben. Hier sind einige Gründe, warum sie verehrt wird:

1. Barmherzigkeit und Mitgefühl

Kuan Yin wird als Göttin der Barmherzigkeit und des Mitgefühls verehrt. Ihre Präsenz wird oft als tröstend und unterstützend empfunden, insbesondere in Zeiten des Leidens oder der Not.

2. Hilfe und Schutz

Vielen, die sie um Hilfe gebeten haben, konnte Kuan Yin in schwierigen Situationen helfen. Sie wird oft um Schutz, Heilung und Trost gebeten, sei es bei Krankheit, familiären Problemen oder anderen Herausforderungen des Lebens.

3. Erlösung und Befreiung

In buddhistischen Lehren wird Kuan Yin auf ihrem Weg zur Erlösung und Befreiung von Leiden und Wiedergeburt hilft. Durch ihre Hilfe konnten viele Leiden verringert werden und unzählige Statuen und Tempeln bezeugen dies.

4. Weibliche Gottheit

Kuan Yin ist der weibliche Bodhisattva des größten Mitgefühls. Sie wird als Symbol für feminine Stärke, Weisheit und Mitgefühl verehrt und bietet ihre Hiilfe allen an, die sie rufen.

5. Vertrauen in ihre Fähigkeiten

Die Darstellung von Kuan Yin mit tausend Armen und Augen symbolisiert ihre omnipräsente Wahrnehmung und Fähigkeit, alle Lebewesen zu unterstützen. Dies gibt den Gläubigen das Vertrauen, dass sie gehört und unterstützt werden, unabhängig von ihrer spezifischen Situation.

Warum tausend Arme und Augen?

In der Legende von Miao Shan wird von ihrer Opferbereitschaft für ihren sterbenden Vater erzählt, in der sie ihre Augen und Arme opferte, um ihm zu helfen. Ihre Transformation in eine Bodhisattva des größten Mitgefühls symbolisiert ihre Bereitschaft, anderen zu helfen.

Kuan yin mit 1000 armen

Die Geschichte von Miao Shan

Vor langer Zeit lebte ein König, der drei Töchter hatte. Während er bestrebt war, für seine Töchter geeignete Ehen zu arrangieren, hatte die jüngste Tochter, Miao Shan, einen anderen Wunsch. Sie strebte danach, eine buddhistische Nonne zu werden und durch spirituelle Übungen zur Erlösung der Welt beizutragen.

Entgegen ihrem Wunsch enterbte der König Miao Shan und verbannte sie. Jahre vergingen und der König wurde schwer krank. Ein alter Mönch, der das Königreich besuchte, sagte ihm, dass er nur durch einen Trank geheilt werden könne, der aus den Armen und Augen einer freiwilligen Spenderin hergestellt werden müsse. Verzweifelt bat der König seine älteren Töchter um Hilfe, doch sie weigerten sich.

Der Mönch bot an, eine Bodhisattva des größten Mitgefühls um Hilfe zu bitten, die auf dem Gipfel des „Duftenden Berges“ lebte. Als der König den Mönch losgeschickt hatte, offenbarte sich dieser als Miao Shan, die durch jahrelange spirituelle Übungen zur Bodhisattva geworden war.

Miao Shan gab sich als Mönch aus und überbrachte dem König die Botschaft, dass seine Krankheit eine Strafe für vergangene Sünden sei.

Sie opferte ihre eigenen Augen und Arme, um ihm zu helfen. Als der König sich daraufhin erholte, war er zutiefst dankbar, doch der Mönch wies ihn darauf hin, dass er sich bei der Person bedanken solle, die dieses Opfer gebracht hatte.

Als der König seine Tochter am Duftenden Berg wiederfand, war er gerührt von ihrer Opferbereitschaft. Miao Shan bat ihn, ein Leben der Barmherzigkeit zu führen und den Buddhismus zu praktizieren. In einem strahlenden Licht verwandelte sie sich vor den Augen ihres Vaters in eine Bodhisattva mit unzähligen Augen und Armen.